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Kalendertermin

Brigitte Falkenburg (Dortmund): "Mechanistische Erklärungen in den ..."

Aus den Instituten Kolloquium des Instituts

Im Rahmen des Philosophischen Kolloquiums laden wir herzlich ein zum Vortrag von

Prof. Brigitte Falkenburg (Dortmund)

"Mechanistische Erklärungen in den Naturwissenschaften: Was ist ihr Ursprung und wie weit reichen sie?"

In der Wissenschaftsphilosophie, insbesondere in der Philosophie der Biologie und der Neurowissenschaften, sind in den letzten Jahren mechanistische Erklärungen zum Thema geworden. Das neue Thema ist aber nicht so neu wie es scheint. Es hat seinen Ursprung in der analytisch-synthetischen Methode der Physik, die auf Newton und Galilei zurückgeht. Ein Mechanismus ist ein komplexes System mit kausalen Komponenten, die so zusammenwirken, dass sie auf der Ebene des Systemganzen bestimmte Phänomene hervorbringen. Dabei werden Phänomene einerseits durch eine Teile-Ganzes-Beziehung erklärt, und andererseits durch eine kausale Beziehung, die sich von der Ebene der Teile auf die Ebene des Ganzen auswirkt. Die naturwissenschaftlichen Beispiele reichen von simplen Mechanismen wie einer Uhr über den Aufbau der unbelebten Materie aus Atomen und ihren Bestandteilen oder die Strukturbildung im Universum bis hin zu den heutigen Versuchen, das Bewusstsein "bottom-up" aus der neuronalen Struktur des Gehirns zu erklären. Im Vortrag werden die historischen Wurzeln und die systematische Tragweite dieses Ansatzes besprochen, der bei allen Unterschieden der Einzeldisziplinen ein gemeinsames Methodenideal der neuzeitlichen Naturwissenschaften darstellt, aber bei der naturwissenschaftlichen Erklärung des Bewusstseins an seine Grenzen stößt.

Angaben zur Person
Nach dem Studium der Physik und Philosophie, mit Diplom in Physik 1978 (TU Berlin), wurde Brigitte Falkenburg 1985 an der Universität Bielefeld zur Dr. phil. mit einer Arbeit zur Naturphilosophie und 1986 in Heidelberg zur Dr. rer. nat. mit einer Arbeit zur Teilchenphysik promoviert. 1992 erfolgte ihre (externe) Habilitation in Konstanz. Seit Oktober 1997 ist sie Professorin für Philosophie an der TU Dortmund. Von 2004 bis 2012 war sie zudem Sprecherin der Arbeitsgruppe Philosophie der Physik (AGPhil) der DPG.  2002 gewann sie den J. J. Becher Preis für ihre Arbeit „Wem dient die Technik? Eine wissenschaftstheoretische Analyse der Ambivalenzen technischen Fortschritts“. 2012 wurde sie in die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste aufgenommen. Ihre Forschung umfasst Themen der Naturphilosophie, Wissenschaftstheorie und Philosophie der Physik sowie der neuzeitlichen Metaphysik, Erkenntnistheorie und Philosophie der Technik.

Studierende und weitere Interessenten sind herzlich willkommen

Veranstaltungsdetails

08.07.2015, 18:30 Uhr - 20:00 Uhr
Institut für Philosophie
Ort: 23.21.02.22
Verantwortlichkeit: