Im Rahmen unseres Philosophischen Kolloquiums laden wir herzlich ein zum Vortrag von
Georgios Iliopoulos (Düsseldorf):
Bestimmte Negation in Platons Sophistes
In dem Sophistes, einem ausgesprochen schwierigen und vielschichtigen Dialog Platons, entfaltet sich eine detaillierte Auseinandersetzung mit der sophistischen Negation der Möglichkeit von falschen Sätzen, die nur über eine Abrechnung mit den „einseitigen“ ontologischen Ansichten der Eleaten und der frühen „Materialisten“ erfolgen kann. Die destruktive Kritik an den vorausgegangenen Philosophen läuft aber auch auf das Positive, die Begründung der Dialektik qua Ontologie der fünf „höchsten Gattungen“, hinaus, die sich wiederum auf die Konkretisierung des Inhalts des Nichtseienden stützt.
Im Vortrag soll gezeigt werden, dass die Auffassung des Nichtseienden als Anderen des Seienden zum einen den Hegelschen Begriff der bestimmten Negation antizipiert, zum anderen aber auch im Ausgang von ihm entscheidend beleuchtet werden kann. Bestimmte Konsequenzen im Bereich der Platon-Forschung, sowie der mit der ontologischen Problematik zusammenhängende Praxisbezug sollen ebenfalls zur Sprache kommen. (Der Vortrag findet im Rahmen der Vorbereitung der Monographie: Vielfalt und Wahrheit. Die Dialektik im Platonischen Sophistes, statt).
Angaben zur Person
Dr. phil. Georgios Iliopoulos, geb. 1965 in Athen, promovierte an der F.U. Berlin 2002 mit einer Dissertation zum Thema „Ganzes und Teile des Politischen bei Aristoteles“ (gleichnamiges Buch erschien in Marburg, 2004). Er hat antike Philosophie an der Uni Patras gelehrt; in seiner Publikationstätigkeit hat er sich hauptsächlich mit Platon, Aristoteles, Machiavelli, Kant, Hegel, Heidegger und Gadamer befasst.
Studierende und andere Interessierte sind herzlich willkommen