Im Rahmen des Kolloquiums der Praktischen Philosophie laden wir herzlich ein zum Vortrag von

Eva Weiler (Duisburg-Essen)

Das gemeinsame ERbe der Menschheit in der Diskussion um Eigentum an natürlichen Ressourcen

Zum Vortrag
Mit dem „gemeinsamen Erbe der Menschheit“ werden im Seerechtsabkommen die internationalen Tiefseegebiete bzw. die dort befindlichen Ressourcen bezeichnet. Der Begriff „Erbe der Menschheit“ scheint auf etwas zu referieren, was zum einen bewahrt werden, was zum anderen aber auch allen Menschen zugute kommen soll. Bewahrung und Nutzung stehen allerdings in einem Spannungsverhältnis zueinander und es ist sowohl in der philosophischen Eigentumsdebatte als auch in der rechtlichen Diskussion alles andere als klar, ob ein „Erbe“ oder ein Gemeinbesitz der Menschheit an etwas die Pflicht zu dessen Bewahrung enthält. Genauso wenig ergeben sich daraus konkrete Eigentumsregime oder Verteilungsmechanismen. Zu klären ist daher: Welche Überlegungen lassen sich aus einem Gemeinbesitz der Menschheit an der Erde im Bezug auf Eigentum und Ressourcenverteilung ableiten, und kann der Begriff des Erbes dabei eine sinnvolle Rolle spielen, bzw. was würde er bedeuten? Welche Auffassung von Rechten steht hinter den aktuellen Regelungen und wie müsste sie aussehen, um die Problematik von Eigentumsrechten und von Bewahrung und Nutzung adäquat adressieren zu können?

Zur Person Studium der Philosophie, Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft, Politik und Soziologie in Erfurt, Frankfurt und Paris. 2012 Magister in Philosophie und AVL, 2013 Doktorandin im Teilprojekt „Nachhaltigkeit“ des deutsch-französischen Forschungsnetzwerkes Saisir l’Europe – Europa als Herausforderung an der Goethe-Universität Frankfurt am Main mit einer Promotion zu Eigentum an natürlichen Ressourcen in nationalen und internationalen Kontexten bei Prof. Dr. A. Niederberger. Seit 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Duisburg-Essen.