Im Rahmen unseres Philosophischen Kolloquiums laden wir herzlich ein zum Lunch Time Talk mit einem Vortrag von

Samir Colic und Ibrahim Türkan (Univ. Düsseldorf):
"Philosophie und Literatur im Existenzialismus von Albert Camus"

Zum Vortrag:

Bereits die frühesten Überlieferungen philosophischer Texte weisen eine Verbindung zur Literatur auf. Vorsokratische Denker nutzten beispielsweise das Gedicht als Medium, Platon rekurrierte auf das fiktive Gespräch. Daneben weist sich die Sprache der Philosophie durch einen beachtlichen Anteil an Literarizität aus, gerade dann, wenn es zur Integration von Metaphern, Symbolen oder ähnlichen Stilelementen kommt. In unserem Vortrag suchen wir gezielt nach Momenten solch einer Verwobenheit von Philosophie und Literatur. Dabei richten wir unseren Fokus gesondert auf die Fragestellung, ob die literarische Form einen Mehrwert für die Philosophie bedeutet. Leistet sie gar etwas, das über die Möglichkeiten der Philosophie allein hinausgeht?

Der Existenzialismus nimmt die zentrale Stellung in dieser Betrachtung ein. Dessen Vertreter haben sich nicht nur als Philosophen, sondern auch immer zugleich als Literaten gesehen. Ausgehend von der Überlegung, dass der Mensch in der permanenten Verantwortung steht, sich selbst den individuellen Gehalt des Lebens zu setzen, wird er zum Künstler und zum Werk. Mit Albert Camus nehmen wir Bezug auf einen Vertreter des Existenzialismus, der seine Überlegungen in der gezielten Mischung von philosophischem und literarischem Werk konzipiert. Anhand der Philosophie des Absurden, wie sie sich im „Mythos des Sisyphos“ (1942) und der Erzählung „Der Fremde“ (1942) präsentiert, konzentrieren wir uns nicht nur auf die Abhängigkeiten von Philosophie und Literatur bei Camus, sondern zudem auch auf die Fragestellung, worin der je eigene Gehalt und Mehrwert besteht.

Zur Person:

Samuel Colic und Ibrahim Türkan studieren im Masterstudiengang Philosophie an der HHU