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Prof. Wolfgang Spohn (Univ. Konstanz): Wie die Modalitäten in die Welt kommen

Research Seminar Theoretical Philosophy

abstract

Die Modalitäten kommen als Projektionen oder Objektivierungen unserer epistemischen Verfassung in die Welt. Der Vortrag verfolgt also einen Humeschen Projektivismus. Er geht darin sogar über Simon Blackburns Version hinaus und ist als ein umfassender Gegenentwurf zu David Lewis' Programm der Humeschen Supervenienz intendiert.

Genauer gesagt, geht es um vier Behauptungen: (1) Schon die grundlegende Tatsache, dass die Welt aus Sachverhalten besteht, verdankt sich der Natur unserer epistemischen Zustände. (2) Gegenstände (und auch Eigenschaften und Relationen), die in Sachverhalten figurieren und die der metaphysischen Modalität zugrunde liegen, sind durch ihre wesentlichen Eigenschaften konstituierbar und tatsächlich gemäß unseren ontologischen Strategien von uns konstituiert. (3) Was dann die Tatsachen sind, auf die sich die Korrespondenztheorie der Wahrheit bezieht, wird im Rahmen eines epistemischen oder pragmatischen Wahrheitsbegriff bestimmt. Und schließlich ist (4) Kausalität eine spezifische Objektivierung unserer bedingten Überzeugungen.

Ich hoffe, mit dem Vortrag plausibel machen zu können, dass der Projektivismus nicht bloß eine schöne oder schwierige Metapher, sondern ein konstruktiv einlösbares Programm ist.

ICS

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08.01.2019, 18:30 Uhr - 20:00 Uhr
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