Jump to contentJump to search

Date

BEGIN:VCALENDAR VERSION:2.0 PRODID:-//TYPO3/NONSGML Calendar Base (cal) V1.11.1//EN METHOD:PUBLISH BEGIN:VEVENT UID:www.hhu.de_248_26449 DTSTAMP:20210909T155701 DTSTART:20220124T153000Z DTEND:20220124T170000Z CATEGORIES:Philosophie, Veranstaltungen SUMMARY:Andrea Kern: „Kant über Tugenderwerb“ DESCRIPTION:Im Rahmen der Ringvorlesung "Geschichte und Gegenwart der Erziehungsphilosophie" laden wir herzlich ein zu einem Vortrag von\r\n\r\nAndrea Kern: „Kant über Tugenderwerb“\r\n\r\nAbstract:\r\n\r\nEin moralisch guter Mensch ist ein tugendhafter Mensch. Die Tugend\, so versteht sie Kant\, ist das Vermögen des Menschen\, ein Leben zu führen\, das durch das Moralgesetz als seinem unbedingten Grund bestimmt ist. Das Moralgesetz besagt\, dass die Zwecke\, die man verfolgt\, durch die Form der Allgemeinheit bestimmt sein müssen. Es müssen Zwecke sein\, durch die jedes vernünftige Wesen sein Handeln bestimmen können muss. Das Gegenteil zu einem tugendhaften Leben ist ein Leben\, das nicht das Moralgesetz als den unbedingten Bestimmungsgrund seiner Tätigkeiten begreift\, sondern das Prinzip der Selbstliebe.\r\n\r\nIch frage in meinem Vortrag danach\, welche Rolle die Idee der Erziehung für Kant in der Erklärung eines tugendhaften Menschen spielt. Nach einer – auch und gerade in der Kantliteratur - weitverbreiteten Lesart\, besteht die Rolle der Erziehung mit Blick auf die Tugend darin\, ein nicht-moralisches Wesen in ein moralisches Wesen zu verwandeln. Die Tugend wird darin analog gedacht zu Fähigkeiten wie etwa das Gitarrespielen: Der Gitarrenunterricht verwandelt ein Wesen\, das unfähig ist\, Gitarre zu spielen\, in ein Wesen\, das fähig ist. Nur dass die Verwandlung\, die durch den Erwerb der Tugend geschieht\, fundamentaler sein soll: Eben so\, dass das\, was vor dem Erwerb der Tugend\, ein bloß sinnliches Lebewesen ist\, durch die Erziehung zur Tugend in ein freies\, vernünftiges Wesen verwandelt wird.\r\n\r\nIch werde in meinem Vortrag zeigen\, dass und weshalb Kant dieses Bild gänzlich zurückweist. Er bestreitet\, dass Erziehung als Prozess einer metaphysischen Transformation zu verstehen ist. Der Begriff der Erziehung beschreibt nach Kant vielmehr eine notwendige Stufe der Selbstvervollkommnung eines Individuums\, dessen Natur\, in jedem Moment seiner Existenz\, die Natur eines vernünftigen und damit tugendhaften Wesens ist. Die Notwendigkeit der Erziehung ist daher eine kategorische Notwendigkeit.\r\n\r\nZur Person:\r\n\r\nAndrea Kern ist Professorin des Lehrstuhls für Geschichte der Philosophie an der Universität Leipzig. Sie war Gastprofessorin an verschiedenen Universitäten\, u.a. in Chicago\, Amiens\, Wien und Frankfurt am Main\, Pittsburgh. Seit 2012 ist sie Ko-Direktorin des Forschungskolleg Analytic German Idealism (FAGI). Im Jahr 2014/15 war sie Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Zu ihren Veröffentlichungen gehören u.a.: Quellen des Wissens. Zum Begriff vernünftiger Erkenntnisfähigkeiten (Frankfurt: Suhrkamp 2006; engl. 2017); Schöne Lust. Eine Theorie der ästhetischen Erfahrung (Frankfurt: Suhrkamp 2000). LOCATION:Virtuell ATTACH:https://www.philosophie.hhu.de/fileadmin/redaktion/Fakultaeten/Philosophische_Fakultaet/Philosophie/News_Philosophie/2021/Plakat_RV_Erziehungsphilosophie_WS_21_22.jpg ORGANIZER;CN="Dennis Sölch": END:VEVENT END:VCALENDAR
Responsible for the content: