Abstract:
Die Vorlesung wird zwei Teile haben, von denen der erste sich der Prozessmetaphysik Whiteheads widmen und der zweite vor allem der Idee einer Prozessethik entwickeln wird.
Im ersten Teil wird ein Kurzüberblick über Whiteheads „Philosophy of Organism“ geboten. Neben den physikalischen Hintergründen wird dabei sein spezifischer Begriff von Metaphysik erläutert, ebenso wie einige für das weitere Vorgehen zentrale Grundbegriffe der Prozessphilosophie und die Typisierung der Prozessmetaphysik als eine Form des Panpsychismus bzw. ‚Panmentalismus‘. Der zweite Teil erörtert dann die moralphilosophischen Ansätze in Whiteheads Prozessphilosophie. Dabei spielt zunächst vor allem die These Whiteheads, dass alle Dinge einen inhärenten Wert haben (‚Pan-Valuism‘), eine grundlegende Rolle. Sodann wird der Zusammenhang von Ästhetik und Ethik bei Whitehead erörtert. Schließlich versuche ich als Ethiker, aus den Ansätzen bei Whitehead eine pragmatische Prozessethik zu entwickeln. Wichtige Stichpunkte sind hierbei die „Aisthetik“, der sogenannte „ethische Interessenrealismus“ und „Wirklichkeitswerte“.
Zur Person:
Michael Schramm ist seit 2001 Professor für Katholische Theologie und Wirtschaftsethik an der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Stuttgart-Hohenheim. Seine Dissertation beschäftigt sich mit Prozeßtheologie und Bioethik. Reproduktionsmedizin und Gentechnik im Lichte der Philosophie A. N. Whiteheads (1991), und in seiner Habilitation von 1994 widmete er sich dem Thema. Der Geldwert der Schöpfung. Theologie – Ökologie – Ökonomie. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Wirtschaftsmetaphysik, Transaktionsethik und Prozesstheologie mit einem besonderen Fokus auf der Prozessphilosophie A.N. Whiteheads.