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Newsmeldung

DFG-Projekt zu Albert Camusʼ philosophischem Frühwerk

„Albert Camusʼ philosophisches Frühwerk – neue Quellen und Perspektiven“ heißt das DFG-Projekt, an dem Prof. Dr. Christoph Kann und Dr. Oliver Victor ab dem 1. April 2023 arbeiten werden.

„Obwohl Camus ein weltweit bekannter Autor ist, sind doch noch nicht alle seine Werke ins Deutsche übersetzt“, so Prof. Dr. Christoph Kann. „Wir werden eine Übersetzung und Kommentierung der Jugendschriften von Albert Camus (Écrits de jeunesse) anfertigen.“ Die DFG fördert das Projekt zu den frühen Schriften Camus’ mit 270.000 Euro. Es hat eine Laufzeit von 2,5 Jahren, aus den Projektmitteln werden eine „Eigene Stelle“ (Dr. Oliver Victor) und weitere Personal- und Sachmittel finanziert.

Zum Projekt:

Das Projekt intendiert eine Revision der Entwicklungsgeschichte von Albert Camus als Philosoph. Vor dem Hintergrund des allgemein dominierenden Bildes von Camus als modernem Klassiker der Literatur sowie seinem Selbstverständnis als Kunstschaffender sollen seine philosophischen Arbeiten unter Fokussierung weitgehend unbekannter Jugendschriften erschlossen werden. Insoweit Camusʼ philosophisches Frühwerk bereits nachhaltig rezipiert wurde, geschah dies unter Konzentration auf die Examensschrift Christliche Metaphysik und Neoplatonismus (1936) sowie auf das zentrale Werk Der Mythos des Sisyphos (1942). Kaum oder gar nicht zur Kenntnis genommen wurden im deutschsprachigen Raum dagegen die genannten Jugendschriften, die für ein vollständigeres, kohärentes Bild von Camusʼ Denken, insb. seiner Kulturphilosophie mit ihrem Leitmotiv des Mittelmeerischen, seiner Anthropologie und Ästhetik, unverzichtbar sind. Insofern sollen im Rahmen des Projekts Camusʼ zwischen 1931/32 und 1934 entstandene Écrits de jeunesse übersetzt und kommentiert sowie hinsichtlich ihrer philosophischen Bedeutung der Fachwelt zugänglich gemacht werden. Flankiert werden die Übersetzung und der Kommentar durch eine umfangreiche Einleitung sowie weitere Publikationen zu Camus’ Handhabung unterschiedlicher Schreibformen, der Reichweite seiner philosophiegeschichtlichen Perspektiven und seinem Europa-Gedanken. Ziel des Projekts ist damit, der weiteren Forschung eine bedeutende Textgrundlage zur Verfügung zu stellen, die genannten Schriften philologisch-philosophisch zu erschließen und durch historisch-systematische Untersuchungen derselben zu einem adäquateren Camus-Bild beizutragen.

Kategorie/n: Allgemein, Philosophie, Aus den Instituten
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