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Giovanna Caruso: „Von der Welt zum Menschen. Die Aktualität des phänomenologischen Weltbegriffs"

Akademische Veranstaltungen

Realistisch-materialistische philosophische Strömungen haben der Phänomenologie in jüngsten Zeiten vorgeworfen, einen subjektzentrierten und korrelationistischen Ansatz zu vertreten, der Sein und Geltung der Wirklichkeit von einem intentionalen Subjekt abhängig macht. Es zeigt sich aber auch in der klassischen Phänomenologie – beispielsweise im Denken Martin Heideggers und Eugen Finks – ein stark dezentralisiertes Subjekt, das in einer Welt lebt, in der sich das Menschliche und das Nicht-Menschliche als gleichursprünglich und zugehörig offenbaren. Der Beitrag skizziert die Grundeigenschaften dieses phänomenologischen Weltbegriffs. Dieser hebt die Sonderstellung des Menschen auf und ermöglicht die Analyse einer komplexen Wirklichkeit, die aus der Verflechtung von Artefakten, Natur und Mensch besteht. Dabei verschwindet der Mensch jedoch nicht im Gefüge, sondern wird von der Welt aufgefordert, Verantwortung für das Nicht-Menschliche zu übernehmen und es zu respektieren.

Giovanna Caruso studierte Philosophie an der Universitá di Roma Tor Vergata und an der Humboldt Universität zu Berlin. 2018 promovierte Sie mit einer Arbeit zum Verhältnis von Kunst und Leben bei Adorno, Benjamin und Heidegger an der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau. Von 2018 bis 2020 war sie dort Habilitationsstipendiatin der Graduiertenschule ‚Herausforderung Leben‘ am Institut für Philosophie. Seit 2020 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Greifswald, Arbeitsbereich Ästhetik und Kulturphilosophie. Seit Dezember 2023 ist Giovanna Caruso Leiterin der internationalen Forschungsgruppe „Strukturen der Gegebenheit. Phänomenologische Zugänge zu den Verflechtungen von Objekt, Natur und Mensch“. 

ICS

Veranstaltungsdetails

19.01.2026, 16:30 Uhr - 18:00 Uhr
Ort: 23.21.U1.44