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Die Erfahrung der Widerständigkeit der Welt als Wahrnehmung kausaler Kraft

Abstract (German)

Hume glaubte, die Kausalverknüpfung sei eine “secret connection”, also eine Verknüpfung die mindestens unerkennbar, wenn nicht sogar inexistent ist. Einige moderne Gegner Humes halten dem entgegen, dass aposteriorisch entdeckte, metaphysische Notwendigkeit, wie wir sie beispielsweise von Kripke und Putnam kennen, diejenige objektiv-reale Verknüpfung in der Welt ist, die auch die Rolle einer kausalen Verknüpfung in der Welt spielen kann.
Ich hinterfrage diese anti-Hume’sche Identifizierung kausaler mit metaphysischer Notwendigkeit, zeige aber auch einen anderen Weg auf, kausale Kräfte zu postulieren: Wenn unsere willentlichen Handlungen auf Widerstände in der Welt stossen, haben wir (direkten) Beobachtungszugang zu einer Verknüpfung in der Welt, die mindestens einen essentiellen Teil kausaler Kraft ausmacht.
Die wesentlichen Argumentationsschritte des Papers sind die folgenden:
(1.1 – 1.5) Die Nähe der metaphysischen Notwendigkeit zur logischen Notwendigkeit wird aufgezeigt. Es wird vermutet, dass metaphysische Notwendigkeit eine Projektion logischer Notwendigkeit auf die Welt ist.
(1.6) Dies mag in synchron-statischen Fällen (Wasser ist H2O, etc.) zulässig sein, nicht aber in diachron-dynamisch Fällen (Kausalität, das Manifestieren von Dispositionen, etc.). Wegen der prinzipiellen Möglichkeit von Intervention und Prävention kann kausale “Notwendigkeit” keine strikte Notwendigkeit sein.
(2 & 3.1 – 3.2) Nach einer Zwischenbilanz wird eine Alternative für einen aposteriorischen Zugang zu einer anti-Humeschen Verknüpfung in der Welt vorgestellt. Die Kernthese ist, dass wir kausale Kräfte in der Widerständigkeit der Welt gegen unsere willentlichen Akte wahrnehmen.
(3.3) Hume selbst diskutierte und verwarf diese These. Seine Gegenargumente werden entkräftet und es wird gezeigt, wie eng seine These von der fehlenden Kausalverknüpfung mit einem (ungewollten) Idealismus verknüpft ist.
(3.4) Die These der Widerstandserfahrung als Zugang zu einer anti-Humeschen Verknüpfung fügt sich in zwei Theorien der Kausalität nahtlos ein: Manipulations- und Transfertheorien.


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