Im Rahmen der Ringvorlesung "Geschichte und Gegenwart der Erziehungsphilosophie" laden wir herzlich ein zu einem Vortrag von
Carsten Bünger: „Erziehung zur Mündigkeit – Perspektiven zur Begründungsfigur moderner Erziehungsphilosophie“
Abstract:
Der mit Mündigkeit verbundene Anspruch auf freie und reflektierte Lebensführung wurde in der Aufklärung gegen die feudalen Formen gesellschaftlicher Herrschaft und Bevormundung formuliert und im Weiteren als Bedingung demokratischer Gesellschaftsformen gefasst. Im Sinne kultivierter Freiheit und vernünftiger Selbstbestimmung erscheint Mündigkeit als etwas, das sich nicht von selbst (z.B. durch "Reifung") einstellt, sondern sowohl politischer Emanzipation wie pädagogischer Förderung bedarf. Der Vortrag zeichnet einige begriffliche Konturen von Mündigkeit anhand ideengeschichtlicher Stationen sowie exemplarischer Phänomene nach. Neben einigen Problemen, vor die pädagogische Bemühungen im Zuge einer Förderung von Mündigkeit gestellt sind, rücken auf diese Weise auch Perspektiven in den Blick, mit denen sich der Begriff weiterdenken lässt.
Zur Person:
Dr. habil. Carsten Bünger ist Vertretungsprofessor für Allgemeine Pädagogik an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd. Nach seiner Pormotion zum Thema Die offene Frage der Mündigkeit. Studien zur Politizität der Bildung an der TU Darmstadt war er wissenschaftlicher Mitarbeiter in Dortmund und Frankfurt; Vertretungsprofessuren nahm er unter anderem in Potsdam und Wuppertal wahr. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der Erziehungs- und Bildungsphilosophie mit besonderem Fokus auf politischen und ethischen Dimensionen von Pädagogik und Erziehungswissenschaft. Zuletzt erschien von ihm der Beitrag: „Eingreifendes Denken" – Überlegungen zur Praxis der Bildungstheorie. In: Praktiken und Formen der Theorie. Perspektiven der Bildungsphilosophie. Beltz/Juventa 2021, S. 54–72. Weitere Informationen unter: www.c-buenger.de
