Vom Nietzscheanischen Kommunismus zur An-archäologie. Die philosophische Haltung Michel Foucaults und das Unbehagen in der Philosophie

Roberto Nigro

Abstract:

Mein Vortrag befasst sich mit einigen Aspekten des Werkes Foucaults. Seine radikale Kritik des Anthropologismus (bzw. der philosophischen Anthropologien) führt zu jener radikalen Kontingenz, die sich in der Analyse der Macht auf die folgende Weise ausdrückt: Foucault zeigt, dass Macht weder auf Gerechtigkeit noch auf Notwendigkeit gründet und verweist damit auf die Nicht-Notwendigkeit jedweder Macht. In dem Vortrag werden besondere Momente seiner Reflexion analysiert: von seinem anfänglichen nietzscheanischen Kommunismus zu seiner spät anarchäologischen Methodologie. Alles in allem eine große Herausforderung für die zeitgenössische Philosophie.

Zur Person:

Roberto Nigro ist seit 2016 Professor für Philosophie am Institut für Philosophie und Kunstwissenschaft der Leuphana Universität Lüneburg und derzeit Dekan der Fakultät für Kulturwissenschaften. Er ist zudem ancien directeur de programme am Collège International de Philosophie in Paris. Er war zuvor Dozent an der Zürcher Hochschule der Künste. Als Gastprofessor und visiting scholar unterrichtete er in verschiedenen Universitäten in Frankreich, Italien, den Vereinigten Staaten, und der Schweiz. Seine theoretischen Interessen liegen in der Tradition des Operaismus und Neo-Operaismus, im Werk Michel Foucaults (insbesondere in seiner Auseinandersetzung mit Marx und dem Erbe der Philosophie Nietzsches). Derzeit arbeitet er an einer intellektuellen Geschichte linker Militanz während des ‚roten Jahrzehnts‘ in Italien und in Europa.